Tue Gutes und Rede Darüber

Wer schon mal mit PR-Leuten zu tun hatte, hat diesen Spruch vielleicht schon gehört: 
Tue Gutes und rede darüber!
Als ich dieser Aussage das erste Mal begegnete, dachte ich: “Na ja, das klingt sehr nach Selbstbeweihräucherung, und das ist ja gar nicht mein Fall!”
Verkaufen war noch nie mein Ding, und mich selbst schon gleich gar nicht, aber genau das müssen wir als Freiberufler und Selbständige ja tun, sonst ist es nur schwer Kunden und Aufträge zu bekommen.

Ich erinnere mich noch gut daran, wie schwer es mir fiel die Texte für meine Webseite zu schreiben: Einerseits wollte ich mich natürlich im bestmöglichen Licht präsentieren und meine Stärken hervorheben, andererseits wollte ich mich aber auch nicht bei potentiellen Kunden einschleimen, so á la ‘Ich bin die beste Übersetzerin und Dolmetscherin der Welt, alle anderen sind Stümper’! Keine leichte Aufgabe…

Auch wenn ich neue Leute treffe, v.a. geschäftlich, und gefragt werde, was ich denn beruflich mache, möchte  ich mich natürlich selbst gut darstellen. Schließlich weiß ich nie, ob der oder die andere nicht einmal einen Auftrag für mich hat – oder mehrere. (Und das ist auch wirklich schon passiert!) Für diese Situationen habe ich einen sogenannten ‘Elevator Pitch’ vorbereitet, also ein, zwei Sätze, in denen ich kurz, aber präzise sage, was ich mache und was meine Stärken bzw. Spezialisierungen sind. Und das ist doch “über das Gute reden”, oder nicht?

Wie ich mich sonst online präsentiere, eben z.B. mit meiner Webseite, auf XING, LinkedIn, Facebook, Twitter etc., ist meiner Meinung nach ebenfalls “über das Gute reden”, wenn auch vielleicht nicht immer unbedingt so direkt und offensichtlich.

Das Wichtigste an dieser Sache ist, finde ich, dass man eben diese Gratwanderung zwischen überzeugender Präsentation und übertriebener Selbstdarstellung schafft, und für mich funktioniert das am besten, wenn ich mich auf das Wesentliche und Gute konzentriere, ohne zu übertreiben oder auszuschmücken oder irgendwie belehrend oder besserwisserisch daher zu kommen.

Was sind die Meinungen meiner Leser zu diesem Thema? Kommentare sind sehr willkommen!

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Elevator Pitch… USPs…
    Hilft eben, sich bewußt zu werden, was deine eigentlichen Stärken (und Schwächen) sind und eben diese in die "selling proposititions" umzuwandeln, sprich zu übersetzen.
    Ebenso hilfreich ist es, für sich selbst zu klären, was dir näher liegt – chase or catch.
    Wenn du von Natur aus eher "catcher" bist, brauchst du dich überhaupt nicht zu zwingen, eine aktive "Jagd" auf Kunden zu betreiben (Initiativbewerbungen, Messen usw.). Natürlich bleiben, oder, wie PR-Leute sagen, authentisch…

  2. Ein Argument, das gut erklärt, was mit "Tue Gutes und rede darüber" gemeint ist, ist der Nutzen: Man soll sich nicht anpreisen wie Waschpulver – kommt sowieso nicht gut an – aber wie soll Dein Gegenüber erfahren, welche Super-Erfahrung in dies und das Du schon hast, wenn Du es nicht erzählst? Denn wenn Du es nicht erzählst, wie soll er es erraten? Dabei freut er/sie sich (vielleicht/hoffentlich), das zu hören, denn genau so jemand hat er gebraucht! Denke also an den Nutzen, den Dein potentieller Auftraggeber von Deiner Erfahrung haben könnte, dann ist dieses "ich erzähle Dir mal, was ich alles kann" eine willkommene Dienstleistung und keine Prahlerei mehr! Seitdem ich das kapiert habe, habe ich keinerlei Bedenken mehr, von meine Erfahrungen zu "berichten". Und ich komme doch nicht angeberisch rüber oder?
    LG
    Isa

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