Gute Vorsätze

Am Anfang eines neuen Jahres fasst man ja gerne mal gute Vorsätze, auch wenn man weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sie den ersten Monat des Jahres überleben (geschweige denn das ganze Jahr), relativ gering ist.

Bei einer Übersetzer-Kollegin habe ich ein Bild entdeckt, das ich leider nicht online gefunden habe, sodass ich es korrekt hätte teilen können, deswegen hier der Versuch einer Beschreibung:

Im ersten Kästchen sitzt ein/e ÜbersetzerIn am PC, darüber das Datum: 31. Dezember.
Im zweiten Kästchen freut sich der/die ÜbersetzerIn und sagt: Dieses Jahr wird alles anders! Das Datum darüber: 1. Januar.
Im dritten Kästchen ist genau das Gleiche zu sehen wie im ersten Kästchen, allerdings diesmal mit dem Datum 2. Januar darüber.

Erst habe ich geschmunzelt.

Dann habe ich auf meinen Posteingang und meinen Kalender geschaut.

Ich bin erst seit vier Tagen wieder im Büro, und schon ist alles auf dem besten Weg, wieder genauso voll und arbeitsreich zu werden wie letztes Jahr.

Bitte nicht falsch verstehen! Ich freue mich ja, dass ich viele und tolle Anfragen bekomme und mehr als genug Arbeit habe. Leider weiß ich von nicht wenigen KollegInnen, dass es bei ihnen nicht so ist. Und auch wenn ich gerne möchte, ich kann ihnen meistens nichts abgeben, weil Thematik, Sprachkombination etc. nicht passen.
Ich beschwere mich also wirklich nicht.

Aber dieses Jahr soll und muss wirklich anders werden. Denn nochmal so ein Jahr wie das letzte halte ich nicht mehr gut durch. Zumindest nicht, ohne dass es negative Folgen für Gesundheit und Privatleben, und damit letztlich ja auch für meine Arbeit, gibt.

Deshalb mein Neujahrsvorsatz: (noch) besseres Zeitmanagement.

Ich setze bei Anfragen und Angeboten großzügige Fristen an, damit ich wirklich nicht bis spätabends und am Wochenende im Büro sitzen muss, um fertig zu werden.

Klingt simpel, aber das soll es auch sein. Denn dann ist es auch leichter durchzusetzen und durchzuhalten.

Ist es jetzt ein Fehler, dass ich das publik mache, indem ich es hier poste? Wo auch (potenzielle) KundInnen es sehen können?

Ich glaube nicht. Letztendlich profitieren ja auch sie davon, wenn ich – ausgeruht und entspannt – hervorragende Arbeit leiste.

Meine Auszeit letzten August hat mir gezeigt:
1. Erholung ist wichtig, um nicht auszubrennen.
2. Meine KundInnen haben absolutes Verständnis dafür.
3. Der Rest des Jahres war zwar (trotz der Pause!) auch wieder extrem voll, aber es war besser auszuhalten.

Damit das nicht wieder so krass kommen muss, werde ich also darauf achten, regelmäßige Auszeiten (Feierabend! Wochenende!) zu haben und z. B. meine Hobbys nicht ständig unter den Tisch fallen zu lassen.

Auch wenn mir meine Arbeit unglaublich viel Spaß macht, sie ist nicht mein hauptsächlicher Lebensinhalt, bzw. soll es nicht sein. Ein guter Ausgleich zwischen Privatleben und Beruf ist beidem zuträglich, das habe ich definitiv gelernt! Die Chancen stehen also gut, dass es klappt. Und länger anhält als bis Ende Januar …

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