Von Kullis und der deutschen Sprache

Auf der Fahrt nach München (mal wieder zu einer Vorstandssitzung des BDÜ LV Bayern) heute saß ich im sehr vollen Zug neben einem sowohl optisch als auch sprachlich deutschen Studentenpärchen, das mit Bayernticket unterwegs war. Als der Schaffner kam, monierte der, dass dieses nicht unterschrieben war. Darauf Sie: “Hab ich keinen Kuli.”
Während der Schaffner den seinen aus der Brusttasche fischte, tadelte Er grinsend seine Holde: “Subjekt Prädikat Objekt, Süße. Es heißt: Ich habe keinen Kuli.”

Ich war ja froh, dass sie rot wurde und dass es ihr peinlich war – keine zwei Minuten vorher hatte sie am Handy ja schließlich auch tadelloses Deutsch von sich gegeben, sie war dessen also offensichtlich mächtig.

Ein Grinsen konnte ich mir nicht verkneifen. Aber gefragt habe ich mich dann doch: Warum kam dieser Unsatz überhaupt aus ihrem Mund? Sonst sprach sie ja auch “normal” Deutsch und keinen Slang. Ist es ein Zeichen für den permanenten und schleichenden Sprachwandel? Oder war es nur ein Lapsus, ein temporärer Verlust der Muttersprache? Und sollte man sich deswegen Sorgen machen? Also, wegen des Sprachwandels bei der heutigen Jugend, und so…

Aber dann dachte ich mir, solange sie sich selber gegenseitig korrigieren, ist wohl noch nicht alle Hoffnung verloren… 

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