Vorsorge

Das Thema Vorsorge scheint zur Zeit in aller Munde zu sein. Ob das vielleicht etwas mit der Idee von Ministerin von der Leyen, eine verpflichtende Altersvorsorge für Selbstständige einzuführen, zu tun hat? Wie dem auch sei, nicht nur über die Altersvorsorge, sondern auch über diverse Versicherungen wurde diese Woche auf verschiedenen Listen und Foren heftig diskutiert. Als ich dann heute auch noch einen Anruf meines Versicherungsmaklers bekam, ob ich nicht eine Berufsunfähigkeitsversicherung abschließen wollte, dachte ich, dass ich das Thema hier vielleicht auch aufgreifen sollte.
Natürlich ist die Situation für jeden Freiberufler anders, aber grundsätzlich bin ich schon der Meinung, dass man für die Zukunft vorsorgen sollte. Wie das konkret aussieht, ist allerdings eine andere Frage. Es gibt ja eine schier unendlich erscheinende Auswahl an Versicherungen und Vorsorgeplänen, und nicht alle müssen etwas mit Geld auf einem Konto zu tun haben. Ich kenne auch Kollegen, die lieber Immobilien kaufen, als in einen Fonds einzuzahlen, vom schnöden Sparbuch einmal ganz zu schweigen. Das Vertrauen in den Finanzsektor ist vor allem in den letzten Jahren ja drastisch gesunken, und das nicht zu Unrecht. Auch die wirtschaftliche Situation, sowohl in Europa als auch weltweit, lässt die Ängste vor einer starken Inflation wieder erwachen. Aber seinen Notgroschen in der Matratze zu lagern, ist schließlich auch keine Lösung (und im Falle einer Inflation genauso schlecht).
Und dann gibt es ja auch noch alle möglichen (und unmöglichen) Versicherungen, die gegen jegliche Eventualitäten wappnen sollen. Welche davon sinnvoll sind, muss natürlich auch wieder jeder für sich entscheiden, aber ich halte es für Selbständige wichtig zumindest so grundlegende Dinge wie eine berufliche Haftpflichtversicherung abzuschließen. Schließlich kosten die nicht die Welt, und auch wenn man persönlich niemanden kennt, der sie schon einmal gebraucht hat, bin ich lieber auf der sicheren Seite – ganz davon abgesehen, dass es meiner Meinung nach nur professionell ist.
Ich habe sowohl eine Berufshaftpflichtversicherung als auch eine Vermögensschaden-Haftpflichtversicherung. Außerdem lege ich monatlich einen festen Betrag in diversen privaten, Fonds-basierten Rentenversicherungen zurück, und wenn etwas übrig ist, kommt es auf die Bank. Hin und wieder wird dann auch mal ein größerer Betrag fest angelegt, aber ich jage den Zinsen nicht hinterher. Schließlich ist ein schöner, entspannter Urlaub auch eine Art Vorsorge…
Das Thema ist schwierig, was die heißen Diskussionen belegen, und die reichen von der Art der Versicherung über die Höhe der diversen Rücklagen bis hin zur Sinnhaftigkeit derselben. Wie gesagt, jede Situation ist anders. Aber lässt sich trotzdem so etwas wie eine grundlegende Empfehlung aussprechen? Oder eine Prozentzahl?

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Danke Anke für diesen Beitrag; passt ja momentan gut in die aktuelle Diskussion.

    Ich glaube nicht, dass man grundsätzliche Empfehlungen geben kann. Als ehemalige Bankerin kann ich nur sagen: Beratung ist das A und O. Wenn es sein muss, bei mehreren Berater, solange bis man ein gutes Gefühl dabei hat. Leider sind die Berater meistens nur Produktverkäufer…

    Jede Altersvorsorge ist so individuell wie der Mensch dahinter, denn jeder hat andere Vorstellungen von seinem Leben jetzt und im Alter.

    Ich versuche, mich prozentual an der gesetzlichen RV zu orientieren, d.h. ca. 20 % des Einkommens zurückzulegen, wenn möglich.

    Viele Grüße

    Tatjana Dujmic

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